Im Frühjahr 1968 spielten junge Leute bei Peter Looft auf der Hauskoppel Fußball. In dieser Zeit kam Rolf Speck zu mir und meinte, wir jungen Leute könnten eigentlich einen Verein gründen. Danach wurden einige Freundschaftsspiele abgemacht, hauptsächlich mit Dellstedt, die zur selben Zeit eine Fußballsparte gründeten. Diese Spiele wurden in Dellstedt oder bei Stolly ausgetragen. Da wir noch keinen Namen hatten, nannten wir uns „Schwarze Erde Offenbüttel“. Der erste große Auftritt kam bei einem Freundschaftsspiel gegen die Feuerwehr Offenbüttel im August 1968. Der Spielmannszug Schafstedt wurde eingeladen und so wurde von Hasbergs Gasthof mit der Feuerwehr und den Sportlern durchs Dorf zum Festplatz nach Heinkenstruck marschiert. Etwa 150 Personen wurden als Zuschauer gezählt. Schon am anderen Tag wurde zusammen mit Bürgermeister Joh. Hinr. Sticken, Th. Wohlers und Herm. Möller nach einem passenden Platz Ausschau gehalten. Der Klint, damals noch zwei Koppeln, kam für einen Fußballplatz nur in Frage. Bei der nächsten Gemeindevertretersitzung wurde beschlossen, dass am 18. September der FC Offenbüttel gegründet werden sollte. Unter der Leitung von Bürgermeister Joh. Hinr. Sticken wurde der erste Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Rudolf Klein, 2. Vorsitzender Paul Kusiek, Schriftführer Bernd Hennschen, Kassenwart Otto Kurschat, Fußballobmann Peter Looft und Trainer Gerd Dröse. Bei dieser Veranstaltung wurde eine Haussammlung beschlossen und Otto Kurschat erklärte sich bereit, dieses Amt zu übernehmen. Der 1. Vorsitzende Rudolf Klein gab eine Spende von 1.500 DM.
Somit konnte der Verein ein Grundkapital aufweisen. Die Vereinssatzung wurde von Rolf Speck erarbeitet und ein Antrag zur Aufnahme in den Landessportverband gestellt. Unsere Aufnahme in den Landessportverband fand am 01. Februar 1969 mit dem Namen „Fußball-Club Offenbüttel von 1968“ mit sofortiger Wirkung statt. Durch den großen Schnee im März 1969 befand sich im Dorf ein Raupenschlepper der Fa. Rathjens. Für 10 Kisten Bier und 12 Flaschen Korn wurde aus den zwei Koppeln am Klint ein Sportplatz planiert. Das Heizöl für den Raupenschlepper stiftete Peter Looft. Hans Wohlers fräste kostenlos den Platz und rund 30 Sportler und Helfer harkten den Platz ab. Die Grassaat wurde in der ersten Aprilwoche zusammen mit dem Gründünger eingesät. Die Umkleidekabinen wurden im August fertiggestellt. Die Anpflanzungen um den Platz wurden vom Kulturamt Heide übernommen. Das erste Punktspiel fand am 24. August 1969 zusammen mit der Platzabnahme vom Kreisfußballverband statt.“
(Bernd Hennschen, Gründungsmitglied)
Gründungsmitglieder waren: Hans Peter Freese, Ernst-Willi Hasberg, Bernd Hennschen, Alfred Kamann, Heinrich Karstens, Detlef Kögeböhn, Fritz Kosmin, Dieter Kusiek, Hans Kusiek, Peter Looft, Willi Looft, Bernd Möller, Eggert Rathmann, Henry Sievers, Klaus Speck, Rolf Speck, Wilhelm Sticken, Heinrich Tiessen, Ties Tiessen, Hans Werner Timm, Heino Volkmann, Uwe Volkmann, Dieter Wohlers, Hans Wohlers.
Der Verein zeigte großen Elan und entwickelte immer neue Tätigkeitsfelder. Entscheidend blieb jedoch der weitere Ausbau des Sportplatzes, notwendig wegen des sportlichen Erfolgs der Fußballmannschaft, die im Laufe der Jahre in immer höhere Spielklassen aufstieg. Um den Anforderungen eines gewachsenen Spielbetriebs gerecht werden zu können, errichtete man 1976 eine Flutlichtanlage. 1977 wurde ein Notstromaggregat für 6.000 DM angeschafft, weil der Stromanschluss des Sportplatzes 12.000 DM gekostet hätte. Viele Arbeiten wurden in Eigenleistung ausgeführt, wie etwa 1977 die Erweiterung der Umkleidekabinen, die in den Anfangsjahren des Vereins gebaut worden waren. Die Gemeinde förderte den weiteren Sportplatzausbau maßgeblich und stellte dem Verein 1990 einen weiteren Trainingsplatz zur Verfügung, der drei Jahre später auch eine Flutlichtanlage erhielt. Das Dorferneuerungsprogramm ließ weitere Förderungsmöglichkeiten zu, sodass das Sportlerheim und die Umkleidekabinen umgebaut werden konnten, auch hier wieder mit einem großen Anteil Eigenleistungen. Am 11. Dezember 1994 fand die Schlüsselübergabe für das neue Vereinsheim statt, für das über 5.000 Arbeitsstunden in Eigenleistung aufgebracht worden waren. Zuschüsse für die Baumaßnahmen im Wert von 300.000 DM kamen maßgeblich von der Gemeinde, aber auch vom Kreissportverband. Die Sportanlagen erhielten 1995 endlich den Stromanschluss von der Schleswag.
Mit den gewachsenen Aufgaben musste sich der Verein nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten umsehen. Die Gründung eines Fördervereins 1991 war ein Schritt dazu. Ein weiterer folgte mit der Einführung von Bandenwerbung, die den Verein auch nach außen immer professioneller erscheinen ließ. Darin sah der Förderverein eine seiner wesentlichen Aufgaben. Zum 30-jährigen Jubiläum konnte ein neuer Trainingsplatz für 35.000 Euro eingeweiht werden. Der Vorsitzende Eggert Rathmann wies, wie einem Zeitungsbericht zu entnehmen ist, auf folgendes hin: „Dass es nicht teurer für uns geworden ist, haben wir neben der Eigenleistung vor allem dem Unternehmen Blohm zu verdanken.“ Die Bürgermeisterin Anke Volkmann würdigte die Eigenleistung und sprach die gemeinschafts-bildende Wirkung an, die von den Sportanlagen ausgeht: „Auch an die Kinder wurde gedacht. Es gibt eine große Schaukel und eine Sandkiste. Auf dem Sportplatz kann sich die ganze Familie wohlfühlen.“
Der Gründungselan zeigte sieh auch in den Mannschaften: Von der Saison 1969/70 an gab es eine Jugendmannschaft, die man um Spieler aus Hademarschen verstärkte. 1971 wurde eine Frauenfußballmannschaft gebildet und eine Gymnastikgruppe für Frauen eingerichtet. Die letztere bestand bis 1983. In der Saison 1974/75 spielte dann auch eine 2. Herrenmannschaft für den FC Offenbüttel, die zunächst nur bis 1978 bestand, aber 1981 neu aufgestellt wurde. […] 1974 musste die Frauenmannschaft ihren Spielbetrieb einstellen, weil die Zahl der aktiven Spielerinnen nicht mehr für eine Mannschaft ausreichte. Als der Verein schon auf eine zehnjährige erfolgreiche Arbeit zurückblicken konnte, erweiterte er sich um eine Tischtennissparte. 20 Jahre später kam noch die Reit- und Fahrsparte dazu.
Als die Fußballmannschaft am 23. August 1969 den Spielbetrieb aufnahm, fielen die Erfolge zunächst nicht so leicht wie in späteren Jahren. In einem Bericht der „Dithmarscher Rundschau“ vom Februar 1972 wurde zum Ausdruck gebracht, dass sich die sportlichen Erfolge als Drittletzter der Kreisklasse B nicht recht sehen lassen konnten, wohl aber die Ideen, mit denen der Verein aufwartete:
Für die Rasenpflege wurde ein Schaf eingesetzt, das man von einem Bunsoher zu diesem Zweck geschenkt bekommen hatte. Es wurde „Paul“ genannt, nach dem damaligen Vorsitzenden. Die Idee der Rasenpflege in anderer Form war so bestechend, dass der Vorstand weitere Schafe anschaffen ließ. Nach sieben Jahren Spielbetrieb in den Kreisklassen B und A war der Aufstieg in die Kreisliga der erste große Erfolg für den Verein. Auf diesem Niveau spielte man sechs Jahre, konnte dann jedoch den Abstieg in die Kreisklasse A und 1984 dann in die Kreisklasse B nicht verhindern. Erst in den 1990er Jahren begann die außerordentliche Erfolgsweg des FCO, der in die höheren regionalen Spielklassen führte: 1991 der Aufstieg in die Bezirksklasse und 1994 in die Bezirksliga, wo man sich gut behaupten konnte. Für ein Jahr, nämlich die Saison 2000/01, gehörte der Verein der Bezirksoberliga an, der zweithöchsten Spielklasse Schleswig-Holsteins. Seitdem hat man in der Bezirksliga wieder seinen festen Platz unter den starken Mannschaften. Der Elan der ersten Jahre schlug sich auch in anderen Aktivitäten nieder. 1973 wurde zum ersten Mal das Maifeuer veranstaltet, das von da an jedes Jahr viele Menschen auf den Sportplatz zog.
lm Jahre (1978) fand im Rahmen des 10jährigen Jubiläums eine Sportwoche statt mit einem Wandertag mit 70 Teilnehmern, einem Ringreitwettbewerb auf dem Fahrrad zwischen der Landjugend und einer Dorfauswahl und schließlich ein Freundschaftsspiel gegen den TSV Lütjenwestedt. Nicht nur Ballsportarten, sondern auch die Leichtathletik kam zur Geltung. In der Sportwoche im darauf folgenden Jahr veranstaltete man Dreikämpfe für Frauen, Männer und Jugendliche. Als Gast konnte man auch das Ehrenmitglied Dr. Tarnow begrüßen, der maßgeblich zum Gelingen des Sportplatzbaus beigetragen hatte. Mit weiteren Wandertagen, Familienspielen, Platzkonzerten, Grillabenden und Lagerfeuern leistete der Verein in den nachfolgenden Jahren seine Beiträge für ein lebendiges Leben in der Gemeinde und wurde zu einem anerkannten Kulturträger. Das zeigte sich auch darin, als 1987 das Boßeln nach 30 Jahren wieder in Offenbüttel durch den FCO und die Feuerwehr zu neuem Leben erweckt wurde. Höhepunkte im Vereinsleben, aber auch in der Öffentlichkeit waren die Spiele gegen prominente Mannschaften, die in zwei Fällen anlässlich von Vereinsjubiläen nach Offenbüttel kamen. 1988 spielte die Altherrenmannschaft Bunsoh/Offenbüttel gegen die Altliga des Hamburger Sportvereins, die 9:1 gewann. Spektakulär war der Auftritt der aktuellen Mannschaft vom Zweitligisten TSV 1860 München am 10. Juli 1993. Die Niederlage mit 0:13 wurde von der Presse mit der Überschrift kommentiert: „Gnadenlose Löwen fressen Offenbüttel“. Trotzdem herrschte bei diesem Großereignis Volksfeststimmung, auch ein bisschen nach bayerischer Art. Ein weiterer prominenter Gegner war der Landesligist Blau-Weiß Berlin, der im Sommer 2000 sein Trainingslager in Dithmarschen hatte und im FCO einen geeigneten Partner gefunden hatte.
(aus: Chronik der Dörfer Arkebek, Immenstedt, Offenbüttel, Welmbüttel; Hans-Peter Maume; 2007)